Radeltipp 5

Liebe Radelfreundinnen und Radelfreunde,

noch sind die Landschaften nicht ganz grün, doch im Rheintal zeigen sich die ersten Blüten und die Sträucher entlang der Radwege bilden langsam ihre Blätter.

Daher hier unser erster Radeltipp für das Frühjahr 2024: Der Rheinradweg vom Deutschen Eck in Koblenz zum Drachenfels in Königswinter.

Und gleich zu Anfang: Die landläufige Meinung, dass der Rheinradweg auf der linken Seite deutlich schöner wäre als auf der „Schäl Sick“ stimmt so nicht.
Wir sind beide Touren gefahren und finden, dass eigentlich der Radweg auf der rechten Rheinseite der interessantere ist.

Doch das ist wohl Geschmacksache, wie so vieles im Leben.

Auf der rechten Rheinseite sind wir mit der Bundesbahn nach Ehrenbreitstein gefahren und haben erst einmal ab dem Bahnhof den Ortskern durchquert, bevor wir auf der Rheinpromenade auf einen schmalen Radweg treffen. Ab dort fahren wir, mit Blick auf die Rheinfront von Koblenz und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, am Fluss entlang. Überraschender Weise durchfahren wir kleine Grünanlagen und bemerken die Bahn und die B42 hinter der „Mauer“ gar nicht, und die Orte Urbar, Mallendar und der Beginn von Vallendar bleiben fast unsichtbar. 

Erst am Hafen in Vallendar, dem Winterparkplatz der „Weißen Flotte“ von Koblenz, müssen wir leider die B42 queren und ein Stück auf der Straße fahren, bevor wir am Ortsbeginn/-ende wieder die Straße queren und auf einen Radweg entlang der Straße wechseln. Etwa einen Kilometer lang begleiten wir den Autostrom auf der B42, um in Höhe Weitersburg, nahe dem Autobahnkreisel und Straßengeschlängel sowie einer Ortsdurchfahrt in Bendorf recht nett zum Rhein zu kommen und in Engers unvermittelt auf die Rheinpromenade treffen. 

Ab hier wird die Strecke richtig grün; wir durchfahren eine Ebene, durchsetzt von riesigen Abgrabungsseen, die wir aber leider nicht sehen, bewundern die Urmitzer Brücke und genießen die Landschaft. Eigentlich schade, dass man die Seen nicht in Augenschein nehmen kann, das wird in anderen Bundesländern besser gelöst. 

Seis drum, der Rhein begleitet uns und Infoschilder beschreiben die künstliche Landschaft hinter den Büschen und Bäumen. Und so erreichen wir Neuwied, beginnen im Industriegebiet mit viel Beton, um dann auf der Rheinstraße und unterhalb der Rheinbrücke auf der Deichstraße, am Pegelturm vorbei, zum Neuwieder Schloss zu kommen.

Kulinarischer Radeltipp: Ca. 300 m die Schlossstraße rauf Richtung Ortszentrum findet man das Café Wertvoll; guter Kaffee und leckere vegetarische Sachen für den kurzen Zwischenstopp. 

Wieder am Rhein, gelangen wir durch eine Grünanlage nach Feldkirchen und weiter an der B42 entlang nach Leutesdorf. Wieder eine Rheinstraße, wieder ein schönes Stück Radweg mit Blick auf Andernach und, falls man Glück hat, zum Geysir hinüber, dem mit 50 bis 60 Metern Auswurfhöhe höchsten Kaltwassergeysir der Erde.

 Am Ende der Rheinstraße führt uns der Rheinradweg hinauf in die Bebauung bis zu den Weinbergen, die uns nun bis Hammerstein und Rheinbrohl begleiten. Dort fahren wir durch die Wohnstraßen, um am Ende des Ortes durch Wiesen, wieder nahe des Stroms zum Römerturm, der Rheinfähre, einem riesigen Campingplatz, endlich zur Therme und der Rheinallee von Bad Hönningen zu kommen. Diese bringt uns, immer zwischen Rhein und den Wohnhäusern entlang, nach Ariendorf, Leubsdorf und letztlich nach Linz am Rhein. Weiter sind es mal schmale, kleine Wege, mal sind es normale Straßen, die uns über Kasbach und weiter dann kurz und steil, unterhalb der Erpeler Ley, hinauf zum Tunnel der ehemaligen Brücke Remagen-Erpel bringen. 

Wir stehen vor dem geschlossenen Tunneleingang der alten Bahntrasse und betrachten durch die Brückentürme hindurch das Friedensmuseum in den Brückentürmen auf der Remagener Rheinseite. Hinter dem Bahndamm und verwinkelt durch die jetzt kommenden Wohnhäuser erreichen wir den historischen Ortskern von Erpel. Sehenswerte Fachwerkhäuser säumen den Weg, der uns später, wieder direkt am Rhein entlang, nach Unkel bringt. 

Damit enden die 49,5 Kilometer Rheinradweg von Ehrenbreitstein bis Unkel.

Und um nun beide Rheinseiten des Rheinradweges beurteilen zu können, sind wir mit der Regionalbahn diesmal bis zum Koblenzer Hauptbahnhof gefahren, haben die Stadt bis zur Mosel durchquert, die Balduinbrücke über die Mosel genutzt und sind dem Radweg bis zum Schartwiesenweg und letztlich zur Fähranlegestelle am Campingplatz gefolgt. Von April bis Oktober fährt die Fähre „Liesel“ zwischen dem KNAUS Campingpark Rhein/Mosel gegenüber dem Deutschen Eck zum Moselanleger am Peter-Altmeier-Ufer am Biergarten. Sie ist seit 1949 die schnellste und schönste Verbindung zwischen beiden Ufern. Bis zu 25 Passagiere, dazu Fahrräder und Hunde haben Platz auf der „Liesel“. Feste Fahrzeiten gibt es nicht, es wird nach Zuruf und Bedarf gefahren. Genau gegenüber dem Deutschen Eck starten wir nun unsere Radtour auf dem Rheinradweg bis zum Drachenfels und der Rheinfähre Königswinter-Bonn-Mehlem; es werden ca. 56 abwechslungsreiche Kilometer werden.

Der Schartwiesenweg bringt uns am Rhein entlang nach Neuendorf. Vorbei an Grünanlagen und Sportplatz folgen wir der Beschilderung, die uns leider in Wallersheim, fern vom Rhein, an einen verkehrsreichen Kreisel bringt und weiter vorbei an Industrieanlagen, immer an der stark befahrenen Straße entlang, bis nach Kesselheim führt. Dort dann aber wieder zurück an den Strom und mit Bebauung, kleinen Parkanlagen und später dann wieder mit Wiesen und Feldern eine schöne Strecke, die uns unter der Autobahn hindurch nach St. Sebastian und Kaltenengers bringt. Später rückt wieder die sehenswerte Urmitzer Brücke in unser Blickfeld, die wir unterqueren und an Urmitz vorbei, nehmen wir eine schöne Strecke in Angriff. Weit über das Urmitzer Werth, inmitten des Rheins gelegen, blicken wir hinüber auf die Seenlandschaft der Kiesausgrabungsflächen, die wir bei der Radtour auf der „anderen“ Seite durchfahren haben. Und gleich hinter Urmitz haben wir das ehemalige Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich im Blick, an dem wir direkt unterhalb vorbei fahren. Auch wenn der Kühlturm inzwischen abgeräumt ist, prägt es immer noch die Ansicht. 

Weiter auf dem Radweg kommen wir zur Rheinpromenade von Weißenturm, die mit Bänken ausgestattet, sich zur Rast anbietet; mit Blick zur Neuwieder Raiffeisenbrücke und dem Weißenthurmer Werth, wieder einer im Rhein gelegenen Insel. 

Ab Weißenthurm führt der Weg wieder durch Wiesen, an der Nettemündung vorbei, Richtung Andernach. Leider müssen wir kurz danach den Rhein wieder verlassen, da der Weg den Rheinhafen von Andernach umfahren muss. 

Mitten durch Thyssenkrupp Rasselstein bringt uns der Weg ins Zentrum von Andernach. Wir sehen die historische Stadtmauer, folgen dem Weg zur Rheinpromenade, die mit historischem „Alter Krahnen“ und „Bilderrahmen“ sowie mit Blick auf den Ort Leutesdorf und die Weinberge am gegenüberliegenden Berghang richtig gute Laune verbreitet; tolle Aussicht und mit dem Museum Geysir Andernach einen längeren Besuch wert. 

Wir aber nehmen den kurzen Anstieg des Radweges in Angriff, der uns unter der aufgeständerten B9 nach Namedy bringt. Am Schloss Burg Namedy vorbei, durchfahren wir ein tolles Stück Weg mit Äckern und Wiesen. Leider hält diese Idylle nur kurz an, denn der Weg bringt uns durch eine kleine Unterführung direkt an die B9, schickt uns durch Brohl-Lützing und auf der Autostraße bis an den Ortseingang von Bad Breisig. Hier nehmen wir eine kleine, enge Abfahrt hinunter zum Rhein, überqueren die Zufahrt zur Rheinfähre Bad Breisig-Bad Hönningen und kommen zur Rheinpromenade von Bad Breisig. Diesen Abschnitt teilen wir uns mit Fußgängern, fahren am Kurpark vorbei und kommen zur kurzen, aber schönen Rheinfront von Bad Breisig. 

Hier lädt die Gastronomie zum Verweilen ein und wir blicken hinüber auf die Rheinfront von Bad Hönningen. Nach einer stärkenden Rast, nehmen wir eine schöne Strecke, direkt am Rhein entlang, unter die Räder. Der Radweg, manchmal ein wenig „hubbelig“, bringt uns gefühlt schnurgerade zur Rheinfähre Remagen/Kripp-Linz. Unterwegs durchfahren wir Naturschutzgebiete, überqueren die Ahr, die beim letzten Jahrhunderthochwasser die Brücke weggerissen hatte und blicken im besten Sinne auf eine tolle Rheinlandschaft auf beiden Seiten. 

Nach einer kurzen Strecke mit Bebauung, fahren wir wieder auf einem schönen Stück Rheinradweg zum Zentrum von Remagen. Direkt vor uns die Brückentürme der ehemaligen Ludendorffbrücke, mit Friedensmuseum auf der Remagener und der Erpeler Ley auf der Erpeler Rheinseite, radeln wir bis zur tollen Rheinpromenade von Remagen. 

Hier finden wir Eisdielen, Gaststätten und Restaurants mit unzähligen Außen-Sitzplätzen, alle mit Blick auf Erpel und die umliegenden Hügelketten. Vorbei an der oberhalb liegenden Wallfahrtskirche St. Apollinaris verlassen wir Remagen und nehmen den Radweg, der unterhalb der B9 und einer Stützmauer am Rhein entlang nach Oberwinter führt. Immer mit Unkel auf der anderen Rheinseite als Begleiter, kommen wir an den Ortsrand von Oberwinter. Hier müssen wir kurz an die B9, durchqueren den Ortsrand und um die folgende Werft zu umfahren, führt der Radweg an der Straße entlang. 

Kurz hinter der Werft dürfen wir wieder zurück an den Rhein, der nun bis zum Ende unser Begleiter bleibt. Nun wechseln grüne Abschnitte mit kurzen Wegstücken an der Straße ab, da es eng wird, zwischen Rhein und Straßenrandbebauung. Doch die Blicke auf das Siebengebirge und die Inseln Grafenwerth und Nonnenwerth machen den Weg abwechslungsreich. Kurz nach der Fähre Rolandseck, mit dem Arp-Museum und dem historischen Bahnhof Rolandseck im Rücken, verlassen wir wieder die B9 und kommen auf den Radweg, am Rhein entlang, der sehr schön durch die Wiesen und die beginnende Bebauung der Bundesstadt Bonn führt. Schon taucht der Drachenfels und das Siebengebirge mit seinen Bergkuppen auf, man hat Schloss Drachenburg im Blick und die Rheinfront von Königswinter begleitet uns nun an den Villengrundstücken von Bonn-Mehlem vorbei bis zur Fähre, unserem Ziel nach ca. 56 Kilometern auf dem Rheinradweg.

Länge: ca. 57 km

GPS-Daten: Ehrenbreitstein-Unkel | Rheinradweg Koblenz Godesberger Faehre

Wir wünschen viel Spaß beim Radfahren im Siebengebirge.

Tourismus Siebengebirge GmbH

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